Preisträger des Friedenspreises 2019

Theodor Ziegler ist seit über 40 Jahren in der Evangelischen Landeskirche mit seinem Friedensanliegen auf dem Weg. Zunächst als Diakon Seelsorger für Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende, dann 25 Jahre als Jugendseelsorger in der Arbeitsstelle Frieden in Karlsruhe. Er war an der Beruflichen Schule in Breisach tätig und später Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule in Freiburg. Seit einigen Jahren ist er Mitglied des Leitungskreises im Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche Baden und im “Offenburger Koordinationskreis Friedensethik”.
So ist er mit seinem Wirken und seinen Impulsen wesentlich an der Neuorientierung der Friedensethik in der Landeskirche beteiligt im Sinne eines Bekenntnisses zur Gewaltfreiheit und hat federführend mitgearbeitet an der Publikation “Sicherheit neu denken – von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik”. SCHWERTER ZU PFLUGSCHAREN !
Diese Initiativen strahlen auch auf andere evangelische Landeskirchen in Deutschland aus und gelten für die weitere Friedensarbeit als wegweisend.
Es liegt Theodor Ziegler am Herzen, positive Szenarien für unsere Politik zu entwickeln und in die Welt zu bringen für eine neue Wirklichkeit, eine neue friedliche Zukunft.

Michael Kienast und der Caritasverein St. Vinzenz e. V. Waldkirch mit dem Projekt Wohnen für alle. Die Idee der Vermittlung von Wohnraum an Personen in schwierigen sozialen Lagen war eine spontane Reaktion des Vorsitzenden Michael Kienast im Jahr 2015, als immer mehr Menschen mit Fluchthintergrund Probleme hatten, eine eigene Wohnung zu finden. Ressentiments und Ängste führten dazu, dass diese keine Wohnung fanden.
Durch unermüdlichen Einsatz haben Michael Kienast und der Caritasverein St. Vinzenz ein Wohnungsvermittlungssystem aufgebaut, dem über 120 Personen ein neues Zuhause verdanken, indem der Verein die Garantie für Mietzahlungen übernahm, in Einzelfällen auch Monatsmieten oder Kautionen auf Kreditbasis.
Ganz entscheidend für den Erfolg dieses Projekts ist vor allem der Aufbau des Systems der Wohnungspaten, um von Anfang an einen guten Start im neuen Zuhause zu ermöglichen. Durch dieses Modell können Menschen ankommen, sich gegenseitig begegnen und unterstützen. Nachbarschaftten entstehen und eine wirkliche Integration wird möglich. Durch die Begegnungen werden Voruteile abgebaut oder brauchen gar nicht erst entstehen.
So wurde eine lokale Infrastruktur geschaffen, die zu einem guten friedlichen Zusammenleben führt. Dieses Modell findet inzwischen bundesweit Aufmerksamkeit und Nachahmung.
http://www.kath-waldkirch.de

Wir danken auch in diesem Jahr sehr herzlich für ihre Mitwirkung in unserer Jury:
Ursula Sladek, Mitbegründerin der Elektrizitätswerke Schönau und
Gernot Erler, Staatsminister a. D. und langjähriger Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft.