Preisträger des Friedenspreises 2022

Inta Friedenspreisträger 2022 Wolfram Wette

Prof. Dr. Wolfram Wette gilt mit seinem über 50-jährigen wissenschaftlichen Wirken als einer der renommiertesten und engagiertesten deutschen Militärhistoriker. Sein Wirken findet sowohl national als auch international große Anerkennung und Beachtung. Seine lebenslange Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Thematik von Krieg und Frieden und deren Logik – insbesondere mit den Ursachen von Kriegen zeichnen sein Wirken aus. Staatliche Friedensforschung ist ihm ein Herzensanliegen – genauso wie die enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Wissenschaft.
Prof. Dr. Wolfram Wette leistet seit jeher ein klares Bekenntnis zu Abrüstung und Entmilitarisierung. Der Wissenschaftler setzt sich offensiv für einen kraftvollen Pazifismus ein. Frieden ist für ihn eine regulative Idee. Er schreibt und publiziert seit vielen Jahrzehnten für verschiedene (Fach-) Zeitschriften wie die „Die Zeit“ oder die „FAZ“ – und ist neben seiner wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeit auch im lokalen Raum als Friedensaktivist engagiert. Sein 2017 erschienenes Buchwerk „Ernstfall Frieden – Lehren aus der deutschen Geschichte seit 2014“ hat sich national und international zu einem wissenschaftlich fundierten Grundlagenwerk in den Betrachtungen zu Krieg und Frieden entwickelt.

Inta Friedenspreisträger 2022 Deutsch-Afghanische-Initiative

Die Deutsch-Afghanische Initiative e.V (DAI) in Freiburg, deren Gründung im Jahr 2002 maßgeblich auf den in Freiburg lebenden früheren Vorsitzenden Peter Adler zurückgeht, widmet sich im Kern ihrer Arbeit der humanitären Hilfe in Afghanistan. Dort konzentrierte sich die DAI bis ins Jahr 2021 auf Projekte in den Bereichen Bildung und Entwicklung des ländlichen Raums. Diese dienten dem Wiederaufbau und der Unterstützung bei der Selbsthilfe. Beispiel sind der Aufbau von Schulen, die Förderung von Frauen und Mädchen und die Übernahme von Patenschaften und Lehrerfortbildungen. Die DAI-Aufbauarbeit zeichnet sich insbesondere durch ihre modellhafte Bereitschaft aus, auf traditionelle Strukturen vor Ort einzugehen und auf Entwicklungen zu setzen, die durch die Menschen vor Ort angestoßen werden.
Durch die Machtübernahme der Taliban in 2021 wurde die Arbeit der DAI gewaltig verändert – bisherige Wege und Grundlagen der Arbeit wurden abgeschnitten. Auch unter den gegebenen, fundamentalistisch verankerten und enorm schwierigen Umständen führt die DAI ihre Arbeit fort.
Basis war und ist die Zusammenarbeit sowie der kontinuierliche Dialog zwischen Deutschen und Afghanen. Brücken zwischen den Kulturen – abseits von politischen Systemen – zu bauen, bleibt ein Kernanliegen. Die Vision von Frieden und guter Entwicklung für die Menschen in Afghanistan bleibt bestehen – trotz aller zeitaktuellen Widrigkeiten.

Juroren des Inta Friedenspreises 2022

Die Preisverleihung fand in 2022 ausnahmsweise im Mai statt. Grund dafür war, dass wegen der Covid-Pandemie die Verleihung im November 2021 nicht stattfinden konnte.

Unser Dank geht auch in diesem Jahr an die Jury, die seit 2014 die Auswahl des Helga-und-Werner-Sprenger Friedenspreises begleitet. Ihr gehören an:
Ursula Sladek, Mitbegründerin der Elektrizitätswerke Schönau, Gernot Erler, Staatsminister a. D., die beiden INTA-Stiftungsräte Uwe Baumann und Peter Herrmann und die Friedenspreisstifterin Helga Sprenger.