Preisträger des Friedenspreises 2024
Peace for Future und Connection e.V.
Peace for Future, so heißt einer der beiden Preisträgerinnen des Helga-und-Werner-Sprenger-Friedenspreises 2024. Die Organisation wurde 2021 vom Bündnis „Sicherheit neu denken“ – einer Initiative der Evangelischen Landeskirche – ins Leben gerufen, um mehr junge Menschen für Friedensthemen zu sensibilisieren und für ein Friedensengagement zu mobilisieren. Daraus entstanden ist ein wachsendes bundesweites Netzwerk von aktuell rund 190 jungen Friedensinteressierten und – Engagierten, die sich gemeinsam für eine gelebte Friedenskultur stark machen. Als gemeinnützig tätiger, parteilich, religiös und von Unternehmen unabhängiger Verbund, der selbst getragen ist von jungen Menschen, hat Peace for Future in den letzten dreieinhalb Jahren bundesweit in verschiedenen Städten im Sinne von friedenspädagogischer Bildungsarbeit über 133 junge Menschen zu Friedensmentor*innen ausgebildet. In der Ausbildung wird aufgezeigt, wie auf persönlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene ein konstruktiver Umgang mit Konflikten gelingen kann. Neben dem Ziel „Friedenskompetenz stärken“ versteht sich Peace for Future im zweiten Handlungsfeld „Friedensengagement stärken“ als Netzwerk, in dem sich junge Friedensengagierte gegenseitig, sowohl im Umgang mit Konflikten als auch in ihrem Engagement oder bei der Suche nach professioneller Friedensarbeit unterstützen. Die Vernetzung findet sowohl bundesweit als auch in konkreten Lokalgruppen in Freiburg, Berlin und Frankfurt am Main statt. Im dritten Handlungsfeld „Friedensbewegung unterstützen“ versteht sich Peace for Future im Sinne von „Next Gen“ auch als Anlaufstelle für junge Menschen in der Friedensbewegung bzw. als Beratungsstelle für etablierte Organisationen im Sinne von Nachwuchsgewinnung. Weitere Informationen zu Peace for Future hier!
Mit Connection e.V. wurde eine weitere Organisation ausgezeichnet, die 1993 in Deutschland gegründet wurde. Diese setzt sich aktiv für ein umfassendes Recht auf Kriegsdienstverweigerung ein und versteht sich selbst als internationales Netzwerk in den Themenfeldern Kriegsdienstverweigerung und Desertion. Dabei unterstützt der Verein verfolgte Kriegsdienstverweigerer und -Verweigerinnen in Zusammenarbeit mit Gruppen und Organisationen, die sich in ihren Ländern gegen Krieg, Militär und Wehrpflicht engagieren. Außerdem setzt sich der Verein dafür ein, Kriegsdienstverweigerung als Asylgrund anzuerkennen. In Deutschland bietet er Kriegsdienstverweigern und Deserteuren hierzu Beratung und Unterstützung an, damit diese den notwendigen Schutz erhalten. Zudem fördern sie die Selbstorganisation von diesen aus Verweigerungsgründen geflüchteten Menschen. Zeitaktuell gilt die Arbeit insbesondere dem Schutz und Asyl für Verweigerinnen und Verweigerer sowie Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine – bei klarer Verurteilung des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine. Dafür hat sich der Verein u.a. einem Bündnis von über 120 zivilrechtlichen Organisationen aus ganz Europa angeschlossen. Object War Campaign – so der Name des Bündnisses. Um das Recht auf Kriegsdienstverweigerung weltweit zu stärken, startete der Verein in 2024 die weltweite Kampagne Refuse War.
Handlungsfelder in den ersten Gründungsjahrzehnten des Vereins waren – und sind es teilweise bis heute – Ägypten, Türkei, das frühere Jugoslawien, Ungarn, Südkorea, das südliche Afrika, Eritrea, Israel, Palästina, Chile, Kolumbien, Bolivien, Paraguay sowie Argentinien. Ausgezeichnet wurde die Arbeit des Vereins bereits u.a. durch den Aachener Friedenspreis ( 1996) sowie dem Friedenspreis der Martin-Niemöller-Stiftung ( 2003). Weitere Informationen zu Connection finden Sie hier!
Wir danken auch in diesem Jahr sehr herzlich für ihre Mitwirkung in unserer Jury:
Ursula Sladek, Mitbegründerin der Elektrizitätswerke Schönau und Gernot Erler, Staatsminister a. D.
Fotos von Uli Glasemann
www.uzwei.com/