Preisträger des Friedenspreises 2025
Indienhilfe “Wasser ist Leben” e.V., Gundelfingen und Stadtpiraten e.V., Freiburg
Näheres folgt in Kürze!

Indienhilfe – Wasser ist Leben e.V.
Der Gundelfinger Verein „Indienhilfe – Wasser ist Leben e.V.“ ist 2008 aus einer „Initiative Wasser ist Leben“ hervorgegangen. Diese wurde bei einem Schulfest 1995 an der Johann-Peter-Hebel Grundschule ins Leben gerufen, um ein indisches Mädchendorf mit sauberem Trinkwasser zu versorgen . Aus Gundelfinger Spendenmitteln entstanden so in einem Kinderdorf ein komplexes Trinkwasser- und Abwassersystem und zwei große Regenwasser-Sammelbecken. Saniert wurde auch ein marodes Schulgebäude in einem Slum. Außerdem wurden berufliche Ausbildungen junger Frauen, die in Slums wohnen, gefördert. Aus dieser Aktion ging dann im Jahr 2008 der Verein „Indienhilfe – Wasser ist Leben e.V.“ hervor, für den die Gemeinde Gundelfingen – als Trägerin der Grundschule – die Träger- und Schirmherrschaft übernahm. Seit Vereinsgründung wurden mit Hilfe von Patenschaften, Spenden und Stiftungen zahlreiche weitere Hilfszentren mit Brunnen und Solartechnik ausgerüstet und viele ärmste Kinder und Frauen bei Gesundheitsmaßnahmen, Schul- und Berufsausbildungen gefördert. Der Verein kooperiert dabei in Indien bereits seit Anbeginn mit einem christlichen Frauenorden: Die Schwestern des Ordens kümmern sich tagtäglich insbesondere um Kinder und Jugendliche – unabhängig deren von Herkunft oder Vergangenheit. Die mutmachende und stärkende Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern und jungen Menschen aus ärmsten Verhältnissen steht dabei im Mittelpunkt. Bildung ist der beste Weg aus der Armut – so lautet eines der zentralen Handlungsmotive des Vereins. Das Projekt feierte Ende September in Gundelfingen sein 30-jähriges Wirken. Gegründet und geleitet wird der Verein von Anfang an bis heute kontinuierlich und voller Freude und Leidenschaft von der heute über 80-jährigen Gerda Geretschläger. In ihre Fußstapfen tritt mittlerweile ihre Enkelin Anna Geretschläger. Die Zukunft in der Arbeit des Vereines ist gesichert – und damit auch die Zukunft vieler junger Menschen aus den ärmsten Schichten Indiens. Weitere Informationen im Internet: www.indienhilfe-wasser-ist-leben.de
Stadtpiraten Freiburg e.V.
„Wir glauben daran, dass Frieden dort beginnt, wo Menschen sich begegnen, Vertrauen wächst und neue Perspektiven möglich werden. Genau dafür engagieren wir uns in der Arbeit mit Geflüchteten jeden Tag.“— so lautet eines der Credos des Verein Stadtpiraten Freiburg e. V. Der Fokus dieses Wirkens liegt auf Kindern, Jugendlichen und Familien in Freiburg mit Fluchterfahrung. Für sie setzt sich der Verein Tag für Tag mit Herz und voller Kraft ein. „Uns ist wichtig, dass sich diese Menschen gesehen und angenommen fühlen. Und das nicht nur für einen kurzen Moment, sondern nachhaltig, sodass sie hier eine echte Perspektive für ihre Gegenwart und Zukunft entwickeln können“, sagen die Vereinsverantwortlichen. Im Kinderbereich ist der Verein aktuell in drei Freiburger Stadtteilen, direkt in den dortigen Gemeinschaftsunterkünften, aktiv. Spielerisch werden in der direkten Begegnung dort Geborgenheit, Halt und Sicherheit sowie gute Werte erlebt. Auch bei den Jugendlichen setzt der Verein auf Beziehung. In seinem Nachhilfeprogramm Dock3 bietet er schulische Unterstützung, Ermutigung und Gemeinschaft. Durch Ausflüge und gemeinsame Aktivitäten fördert das Projekt-Team außerdem Freundschaften, die auf Respekt und Unterstützung basieren – ein Gegenmodell zu Gewalt und Ausgrenzung. Die Arbeit im Projekt richtet sich auch an die Eltern. Diese erfahren Unterstützung bei den vielfältigen Fragen und Herausforderungen in Sachen Integration ihrer Kinder. Eine tragende Säule in der Vereinsarbeit sind rund 70 Ehrenamtliche. Weitere Informationen im Internet: www.stadtpiraten-freiburg.deWir danken auch in diesem Jahr sehr herzlich für ihre Mitwirkung in unserer Jury:
Ursula Sladek, Mitbegründerin der Elektrizitätswerke Schönau und Gernot Erler, Staatsminister a. D.!

Die Stiftung hat in diesem Jahr auf Wunsch der im Sommer 2025 verstorbenen Stiftungsgründerin Helga Sprenger zwei Ehrenfriedenspreise vergeben:
Ursula Sladek
Ursula Sladek gründete – gemeinsam mit ihrem Mann Michael – mit der EWS Schönau bereits 1986 Deutschlands erste Bürgerenergiegenossenschaft. Schon immer waren und sind ihr die Möglichkeiten von Mitgestaltung und Beteiligung in unserer Gesellschaft sehr wichtige Anliegen. Tatkraft und Weitsicht zeichne sie aus. Gewürdigt wurde insbesondere ihre Brückenbaufunktion zwischen Politik und Zivilgesellschaft- ganz im Sinne bester und mutiger demokratischer Einmischung. Dazu hat sie sich zeitlebens für Klimagerechtigkeit eingesetzt und deren engen Zusammenhang zum Thema Frieden – zum Beispiel im Blick auf das Thema Klimaflüchtlinge – dargestellt. Sie kann als Pionierin und Visionärin mit Strahlkraft über Deutschland hinaus betrachtet werden. Ihr Engagement ist gleichzeitig ein kraftvolles Zeichen: Veränderungen sind möglich, wenn Menschen bereit sind „ dicke Bretter“ zu bohren.
Gernot Erler
Gernot Erler , Staatsminister a.D. und ehemaliger Russlandbeauftragter der deutschen Bundesregierung, erhielt den Sonderpreis für seine über Jahrzehnte gepflegte, herausragende Position in friedenspolitischen Themen inkl. Rüstungs- und Sicherheitsfragen sowie für seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit auf nationaler und internationaler Ebene. Stets und verlässlich stand er auf der Seite eines globalen Friedens sowie des Völker- und Menschenrechtes. Besonders gewürdigt wurde seine Art und Weise, im politischen Geschehen stets und klar die Farben der Diplomatie zu pflegen, hochzuhalten und einzufordern. Im Blick auf aktuelle Themen wie die Russland-Invasion in der Ukraine fand sein Einstehen für einen Weg aus Verteidigungsfähigkeit, Rüstungskontrolle sowie unermüdlicher politischer Diplomatie aus den kleinsten Ansatzmöglichkeiten heraus Würdigung. Seine Kritik an einer zeitaktuellen Aufrüstung in Deutschland in nie gesehener, beliebiger Größenordnung waren ebenso ein Grund für die Preisvergabe wie sein visionäres Eintreten für eine neue europäische Friedensordnung. Er ist aus Sicht der Stiftung einer der bedeutsamen friedenspolitischen Stimmen im Land. und ein wichtiger Mahner besonders im Blick auf die zeitaktuelle Gefahr der Eskalation einer Kriegsspirale. Seine besonnene, feinfühlig- empathische und verlässlich- werteverbundene Weise im politischen Handeln fand mit der Ehrung genauso Anerkennung wie sein fairer, wertschätzender politischer Stil – auch und gerade gegenüber Mitbewerbern im politischen Geschehen.Fotos von Uli Glasemann
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